18.05.2019
Ein
schöner Tag geht jetzt zu Ende –
Im
Einzelnen:
Um
7:00 Uhr in der Frühe haben wir die Stele am Ort aufgerichtet.
Der Ort, an dem wir die Stele aufgestellt haben,
gehört zum befriedeten Bezirk des Bundestages. D.h. es ist dort nichts
erlaubt, was nicht genehmigt ist.
Deshalb hatten wir am Vorabend die Aufstellung so gut geübt, dass sie
in zwei Minuten erledigt war. S.
Video >>
Wir hatten einen schnellen Polizeieinsatz
erwartet – der kam aber erst nach 7 Stunden. Bis dahin hatten wir
schönste Fotos gemacht und uns prächtig mit dem vorbei flanierenden
Publikum unterhalten.
Um 14:00 kamen dann die Polizisten. Ich freute
mich aufrichtig, dass sie kamen und begrüßte sie mit dem Satz: Da
kommen ja meine Freunde und Helfer.
Zunächst konnten sie das nicht so sehen, weil
sie uns ja bei einer unerlaubten Tätigkeit geschnappt zu haben
glaubten. Ich erzählte ihnen dann aber vom Grundgesetz, von dem
Rätsel, dass auf Dani Karavans Glasstelen "Grundgesetz 49" nur die 19
Menschenrechtsartikel, aber nicht der überaus wichtige Artikel der
Staatsstruktur zu sehen sei – und so weiter und so fort – und dass wir
ihn (den Artikel) deshalb der Bundesrepublik zum Geburtstag des
Grundgesetzes schenken.
Sie zeigten sich verständig, bedauerten aber,
die Stele abräumen zu müssen, weil sie nicht genehmigt sei.
Ich antwortete, dass sie - als Freund und Helfer - damit TEIL unseres
Kunstwerkes seien,
dass unser Staat das Grundgesetz schon lange nicht mehr achtet – (Alle
Staatsgewalt geht von den Lobbyisten aus …),
dass unser Kunstwerk die Aufgabe hätte, diese Wirklichkeit anschaubar
zu machen,
und dass es deshalb SPRECHEND sei,
wenn die Staatsmacht – zum 70sten Geburtstag des GG – seine
Staatsstukturprinzipien vor aller Augen vernichtet.
Lange Beratung - viele Telefonate nach oben.
Während wir und die Polizei warteten, wie die
Entscheidung sei, kam der Obere der Polizisten, schaute sich die Stele
noch einmal genau an und sagte: "Können Sie eine solche Aktion nicht
anmelden, dass die Stele nicht vernichtet wird und sie sie öfter und
an verschiedenen Orten verwenden können?"
Meine Antwort:
"Erstens würde das nicht genehmigt werden -
und zweitens müssten Sie sie ja nicht vernichten ... und das Bild
würde unvollendet bleiben."
Er wurde dann angewiesen den technischen Dienst
der Feuerwehr zu rufen, um die Stele abzuräumen. Die Feuerwehr kam.
Der Feuerwehrmann inspizierte die Stele und sagte dann, er könne sie
nicht abbauen. Es ginge keine Gefahr von ihr aus.
Physisch gesehen ist das absolut richtig!
Er nahm dann ein rotweißes Flatterband, zog es
unten um die Haltevorrichtung und verließ uns und die verdutzen
Polizisten wieder.
Jetzt steht die Stele noch da …
Von der Feuerwehr ist sie "gesichert" und
bestätigt, dass sie physisch ungefährlich ist.
Ob das in geistiger Hinsicht genauso gilt, ist offen ... :-)
Und wir werden weiter mit ihr provozieren.
Herzlichst, Ralph
Bilder vom
Polizeieinsatz gibt es hier >>
|